Hallo Andrea, hallo Mark,
vorweg die Info, dass sich unsere Bewertung nur auf folgende Schilderung bezieht.
Wir haben im Juni unseren Balkantrip bis zum Shkodrasee nach Albanien absolviert, wobei uns euer Reiseführer grundsätzlich eine gute Hilfestellung geleistet hat.
Was uns allerdings äusserst überrascht und auch sehr mitgenommen bzw. im Nachgang noch lange weiter beschäftigt hat, ist die erschreckende Müllsituation vor allem in Montenegro (insbesondere Bucht von Kotor sowie auch im Durmitor-Nationalpark / Crno Jezero - Schwarzsee). Es war für uns absolut unfassbar, wie dort mit Abfall umgegangen wird; alles wird frei nach Belieben fallen gelassen und wild entsorgt. Die Bucht von Kotor war total verdreckt und überall am Ufer war ein grosser Mikroplastikteppich. Selbst im Durmitor quollen die Abfalleimer über und der Dreck war allenorts verteilt. Ebenso wurde auf den Landstrassen der Müll einfach über die Böschung der Täler und Abhänge gekippt.
Weiterhin hat uns die erste Begegnung mit den, vor allem in den ländlichen Gegenden überall verbreiteten, Strassenhunden komplett überfordert und mitunter zu Tränen gerührt.
Hier hätten wir im Nachhinein von einem ansonsten sehr umfänglichen Werk erwartet, dass auf diese Umstände hingewiesen wird, so dass man sich zumindest gewissermassen vorbereiten bzw. darauf einstellen kann, was einen erwartet.
Gerade in Bezug auf die Strassenhunde hätten wir uns gewünscht dies im Vorfeld zu wissen, um Futter bereitstellen oder Wasserbehälter aufstellen zu können. So aber waren wir anfangs zumindest komplett hilflos. Auch den Tipp Wurmtabletten zu besorgen, haben wir erst beim Telefonat mit einer deutschen auf Montenegrinische Strassenhunde spezialisierten Hilfsorganisation erhalten.
Somit wurde unser Reiseerlebnis in Montenegro derart beeinträchtigt, dass wir nur insgesamt 3 Tage dort verweilten und auch, trotz der schönen Natur, nicht mehr so schnell zurückkehren möchten.
Insgesamt bleibt somit leider ein Nachgeschmack, dass bewusst auf diese Fakten, zumindest die Müllsituation, verzichtet wurde, damit der Tourismus nicht geschmälert und sich niemand auf die Füsse getreten fühlt.
Wir sind allerdings der Meinung, dass man diese Aspekte in einem Reiseführer nicht unerwähnt lassen sollte, da man zwangsläufig damit in Berührung kommt. Angesichts der Klimakrise ein weiterer zu berücksichtigender Fakt.
Als Fazit werden wir uns beim nächsten Trip kritischer mit dem zukünftigen Reiseziel auseinandersetzen, denn selbst in Reisemagazinen im TV wurde insbesondere Montenegro als der Tipp schlechthin angepriesen und die o.g. Fakten gänzlich verschwiegen.
Wir wünschen euch dennoch weiterhin gute Reisen!
Anm. Andrea: Vielen Dank für das Feedback. Da wir gerade an der 2. Auflage arbeiten, werde ich diese Anregungen gerne aufgreifen und gezielt im Kapitel A–Z auf diese beiden Themen hinweisen.