„Wer den schwierigen Fels nicht ersteigt, kann auch die prächtige Wiese nicht erreichen.“ (tibetisches Sprichwort)
Tibet ist in, der Dalai Lama geradezu ein Popstar und der tibetische Buddhismus genießt bei uns Kultstatus. „Schneeland“, das klingt nach schneebedeckten Bergriesen, buddhistischem Mönchsalltag, Einklang mit der Natur, nach der Romantik umherziehender Nomaden vor einem glasklaren Horizont und einer, nur von den Chinesen gestörten, friedlichen Welt.
Aber Tibet ist kein trendiges und schon gar kein einfaches Reiseland. Ganz sicher ist es kein Ziel für Bequeme und Ungeduldige: Extreme Klimabedingungen, dünne, staubtrockene Luft, schlechte Straßen und einfachste Unterkünfte lassen jede Reise anstrengend und für den verwöhnten oder unvorbereiteten Reisenden nicht selten zur Prüfung werden. Eine Reise durch Tibets spektakuläre Naturlandschaften und die Begegnung mit der tiefsitzenden Religiosität und buddhistischen Kultur der Tibeter gehört dafür zu den nachhaltigsten Erfahrungen, mit denen man konfrontiert werden kann. Wer mental und körperlich gut vorbereitet nach Tibet reist, wird zu sich selbst finden, vielleicht sogar sein Denken und Fühlen neu definieren und in jedem Falle eine unvergessliche Zeit in einer der faszinierendsten Regionen der Erde erleben.
Das neue Stefan Loose Travel Handbuch Tibet (5. Auflage, veröffentlicht 07/2019) ist ein kompaktes Nachschlagewerk mit vielen Hintergrundinformationen zu Buddhismus, Geschichte, Politik und Alltag, die dazu anregen sollen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Kulturinteressierte finden fundierte Beschreibungen aller Sehenswürdigkeiten, Trekkingreisende erhalten Tipps für die spannendsten Wandertouren und Individualreisende bekommen eine Fülle an Tipps zu Anreise, Unterkünften, Restaurants, Festen, Einkaufs- und Transportmöglichkeiten an die Hand. Über 40 Karten und Pläne helfen bei der Orientierung. Ein umfangreiches Glossar hilft dabei, den Überblick in der tibetischen Götterwelt nicht zu verlieren.
Wie in jedem Land hinterlässt der Tourismus auch in Tibet seine Spuren. Unser aller Verhalten wird das Leben dort beeinflussen. Ein tibetisches Sprichwort weiß: „Der Begleiter des Reisenden ist sein Schatten, was von ihm zurückbleibt, sind seine Fußabdrücke.“ Um die Fußabdrücke zu positiven Hinterlassenschaften zu machen, wollen wir dieses Buch stets aktualisieren und freuen uns über Anregungen, Tipps und Erfahrungen. Wer auf interessante Neuigkeiten, Hintergründe oder sehenswerte Orte stößt, sollte uns das bitte wissen lassen. Denn nur so können wir diesen Reiseführer auch in Zukunft aktuell und ausgewogen, informativ und unterhaltsam gestalten. In diesem Sinne wünschen wir allen, die sich mit diesem Travel-Buch auf den Weg durch Tibet machen, einzigartige Eindrücke, Erlebnisse und Erkenntnisse!
Das ganz Besondere der Loose-Bücher ist die Online-Anbindung. Und dank unserer reise- und auskunftsfreudigen Community werden die Bücher immer mit aktuellsten Informationen ergänzt.
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Schon als Schüler war Oliver Fülling jede freie Minute unterwegs. 1981 brach er zu seiner ersten großen Thailandtour auf, und zwei Jahre später unternahm er die erste mehrmonatige Reise um die Welt.
Die Reiseleidenschaft ließ Oliver Fülling auch in den folgenden Jahren nicht mehr los und schon 1985, mittlerweile als Student der Sinologie, reiste er drei Monate lang kreuz und quer durch Süd- und Zentralchina, über die Seidenstraße bis Kashgar und von dort mit Bus und LKW in das damals noch mittelalterlich anmutende Lhasa.
Einen Chinareiseführer gab es zu jener Zeit noch nicht, einzig eine Landkarte und ein Sprachführer dienten als Orientierungshilfe im Reich der Mitte, das zu der Zeit nur über eine rudimentäre touristische Infrastruktur verfügte.