Neue Auflage: COSTA RICA

_bei Amazon bestellen (Anzeige)_

Neue Auflage: Südafrika, Lesotho und eSwatini

_ bei Amazon bestellen (Anzeige) _

Neue Auflage: BALKAN – DIE ADRIA-ROUTE

__ bei Amazon bestellen (Anzeige) __

Neue Auflage: NEUSEELAND

__ bei Amazon bestellen (Anzeige) __

Neue Auflage: JAPAN

_bei Amazon bestellen (Anzeige)_

Reisen nach Corona


Autor Nachricht
Autor
Nachricht
Verfasst am: 17. 01. 21 [20:19:51]
Verfasst am: 17. 01. 21 [20:19:51]
A.Markand
Themenersteller
Dabei seit: 02.07.2009
Beiträge: 711
Die Macherinnen von Indojunkie haben einen lesenswerten Blogbeitrag zum Thema: Reisen nach Corona geschrieben. Sie entwerfen eine Utopie, wie es gehen könnte: nachhaltig, fair und auf Augenhöhe mit den Menschen zu reisen. Wirklich lesens- und erlebenswert: https://indojunkie.com/bali-utopie/


Loose-Autorin Thailand, Vietnam, Myanmar, Kambodscha und Island, Webmasterin und Soziale Netzwerke für die Loose-Reihe.
A.Markand
Themenersteller
Dabei seit: 02.07.2009
Beiträge: 711
Die Macherinnen von Indojunkie haben einen lesenswerten Blogbeitrag zum Thema: Reisen nach Corona geschrieben. Sie entwerfen eine Utopie, wie es gehen könnte: nachhaltig, fair und auf Augenhöhe mit den Menschen zu reisen. Wirklich lesens- und erlebenswert: https://indojunkie.com/bali-utopie/


Loose-Autorin Thailand, Vietnam, Myanmar, Kambodscha und Island, Webmasterin und Soziale Netzwerke für die Loose-Reihe.
Verfasst am: 19. 01. 21 [11:51:14]
Verfasst am: 19. 01. 21 [11:51:14]
A.Markand
Themenersteller
Dabei seit: 02.07.2009
Beiträge: 711
Hallo in die Runde der treuen Loose-Fans, die in den heutigen Zeiten noch immer mal wieder hier vorbei schauen.

Ich kenne Bali nicht von eigenen Reisen, beobachte die im Text erwähnten Selfie-Schaukeln aber auch in anderen Ländern SOAs icon_smile.gif . Vor allem in Vietnam. Dort sind es aber die Vietnamesen selbst, die es lieben sich so in Szene zu setzen und es gibt auch keine Leiterträger icon_smile.gif Da stehen halt jetzt im Meer Schaukeln ... keine große Sache.

Doch auch ich stelle mir immer mehr die Frage: Wie will ich reisen, wenn ich es wieder darf nach/mit Corona? Es ist ein Innehalten derzeit, ein Infrage stellen des Gewohnten. Eine Möglichkeit zurück zu blicken. Wie fing es an, wie ist es jetzt.

Früher hatte ich nur ein Ticket, los ging mit dem Buch unterm Arm. Darin habe ich aber auch erst im Flieger etwas geschmökert und dann immer wieder vor Ort, wenn es hieß: Fahren wir weiter? Die Zimmer waren extrem einfach damals, klar ich hatte auch kaum Geld. Aber ich liebe es bis heute einfach zu wohnen, denn nur dann fühle ich mich wirklich da. Einst gab es nur lokales Essen und es bestand gar nicht die Chance (oder die Gefahr) einfach deutsch zu essen oder Pizza. Es gab ja nicht mal Supermärkte, sondern nur die kleinen Läden mit Gemüse und Gewürzen.

Das hat meine ersten Reisejahre geprägt und genau das habe ich geliebt. Ganz ehrlich: ich vermisse es. Denn obwohl ich soviel es geht lokal esse oder einfache Unterkünfte wähle ... um mich herum gibt es so viele Angebote extra für Touristen, so viel nur der Unterhaltung dienendes und um sich selbst drehendes Entertainment.

Zum einen ist das Resultat der Globalisierung, aber eben auch wie wir Reisenden uns verhalten, was wir suchen. Prägt die Nachfrage das Angebot oder andersherum. Ich bin mir da nicht sicher.

Ich vermisse es, in ein anderes Leben einzutauchen - eine andere Welt zu erkunden und zu erleben. Und damit meine ich nicht mich am schönen Strand zu sonnen oder in die die transzendente Welt der Yogis einzutreten, die sich an einigen Orten Asiens ein eigenes Universum geschaffen haben in denen die Locals ggf. noch Statisten oder Bedienungen sein dürfen.

Ich liebe es, wenn ich bei Locals sitze, einen Tee trinke und kein Wort von dem verstehe, was sie sagen. Nicht immer ist das auf den ersten Blick und dem ersten Gefühl nach schön. Aber es ist das, was bleibt, denn irgendwann verstehen wir uns irgendwie und ein Fenster geht auf in eine andere Welt.
Ich liebe es, wenn ich an meine Grenzen des Gewohnte stoße und sie überwinde. Irgendwie mag ich es sogar, wenn ich mal "leiden" muss ... ja denn wirklich schön ist es ja nicht, wenn man stundenlang auf einen Bus wartet, um dann durchgerüttelt zu werden (inmitten all meiner einheimischen Mitfahrer:innen). Oder doch? Und dann endlich Ankommen an einem fremden Ort, den es zu erkunden gilt. Gerne mit einem Buch in der Hand, das mir erste Hinweise gibt. Aber eben mit Erlebenswerten, dass nicht extra für mich dahin gebaut wurde, sondern die reale Lebenswelt anderer Menschen ist. Und dazu gehört auch das einfach Gästehaus, das etwa dem Pilger Herberge bietet. Ich denke, ich versteht was ich meine.

Das geht noch an einigen Orten und in einigen Ländern, aber es wird weniger und immer schwieriger. Und sucht das noch jemand? Jemand, der es vielleicht nicht von früher kennt, sondern so was jetzt als Erfahrung sucht? Bin ich antiquiert nach dem Boot "früher war alles besser" oder wäre ein einfaches Reisen, wie es ja auch die Utopie der Indojunkies skizziert – ein Reisen auf Augenhöhe –, nicht genau dass, was es sozial und nachhaltig machen und dazu noch ganz wunderbar wäre. Geht das überhaupt noch?

Viele werden jetzt sagen: Aber du schreibst doch Bücher und treibst gerade die(se) touristische Entwicklung voran. Aber tue ich das und habe ich wirklich Einfluss? Selfie-Schaukeln habe ich nie beworben und auch AC-Bungalows auf der ein oder anderen Insel habe ich, solange es ging unerwähnt gelassen. Wo es geht schicke ich meine Leser:innen zu familiengeführten Restaurants und Guesthouses ... wenn ich in dieser Richtung viel bewirken würde, es würde mich glücklich machen.

Ich freue mich über Gedanken zum Thema, denke selber mal weiter nach und bin gespannt, wie es weitergeht.

Liebe Grüße aus dem Dauerregen

Andrea


Loose-Autorin Thailand, Vietnam, Myanmar, Kambodscha und Island, Webmasterin und Soziale Netzwerke für die Loose-Reihe.
A.Markand
Themenersteller
Dabei seit: 02.07.2009
Beiträge: 711
Hallo in die Runde der treuen Loose-Fans, die in den heutigen Zeiten noch immer mal wieder hier vorbei schauen.

Ich kenne Bali nicht von eigenen Reisen, beobachte die im Text erwähnten Selfie-Schaukeln aber auch in anderen Ländern SOAs icon_smile.gif . Vor allem in Vietnam. Dort sind es aber die Vietnamesen selbst, die es lieben sich so in Szene zu setzen und es gibt auch keine Leiterträger icon_smile.gif Da stehen halt jetzt im Meer Schaukeln ... keine große Sache.

Doch auch ich stelle mir immer mehr die Frage: Wie will ich reisen, wenn ich es wieder darf nach/mit Corona? Es ist ein Innehalten derzeit, ein Infrage stellen des Gewohnten. Eine Möglichkeit zurück zu blicken. Wie fing es an, wie ist es jetzt.

Früher hatte ich nur ein Ticket, los ging mit dem Buch unterm Arm. Darin habe ich aber auch erst im Flieger etwas geschmökert und dann immer wieder vor Ort, wenn es hieß: Fahren wir weiter? Die Zimmer waren extrem einfach damals, klar ich hatte auch kaum Geld. Aber ich liebe es bis heute einfach zu wohnen, denn nur dann fühle ich mich wirklich da. Einst gab es nur lokales Essen und es bestand gar nicht die Chance (oder die Gefahr) einfach deutsch zu essen oder Pizza. Es gab ja nicht mal Supermärkte, sondern nur die kleinen Läden mit Gemüse und Gewürzen.

Das hat meine ersten Reisejahre geprägt und genau das habe ich geliebt. Ganz ehrlich: ich vermisse es. Denn obwohl ich soviel es geht lokal esse oder einfache Unterkünfte wähle ... um mich herum gibt es so viele Angebote extra für Touristen, so viel nur der Unterhaltung dienendes und um sich selbst drehendes Entertainment.

Zum einen ist das Resultat der Globalisierung, aber eben auch wie wir Reisenden uns verhalten, was wir suchen. Prägt die Nachfrage das Angebot oder andersherum. Ich bin mir da nicht sicher.

Ich vermisse es, in ein anderes Leben einzutauchen - eine andere Welt zu erkunden und zu erleben. Und damit meine ich nicht mich am schönen Strand zu sonnen oder in die die transzendente Welt der Yogis einzutreten, die sich an einigen Orten Asiens ein eigenes Universum geschaffen haben in denen die Locals ggf. noch Statisten oder Bedienungen sein dürfen.

Ich liebe es, wenn ich bei Locals sitze, einen Tee trinke und kein Wort von dem verstehe, was sie sagen. Nicht immer ist das auf den ersten Blick und dem ersten Gefühl nach schön. Aber es ist das, was bleibt, denn irgendwann verstehen wir uns irgendwie und ein Fenster geht auf in eine andere Welt.
Ich liebe es, wenn ich an meine Grenzen des Gewohnte stoße und sie überwinde. Irgendwie mag ich es sogar, wenn ich mal "leiden" muss ... ja denn wirklich schön ist es ja nicht, wenn man stundenlang auf einen Bus wartet, um dann durchgerüttelt zu werden (inmitten all meiner einheimischen Mitfahrer:innen). Oder doch? Und dann endlich Ankommen an einem fremden Ort, den es zu erkunden gilt. Gerne mit einem Buch in der Hand, das mir erste Hinweise gibt. Aber eben mit Erlebenswerten, dass nicht extra für mich dahin gebaut wurde, sondern die reale Lebenswelt anderer Menschen ist. Und dazu gehört auch das einfach Gästehaus, das etwa dem Pilger Herberge bietet. Ich denke, ich versteht was ich meine.

Das geht noch an einigen Orten und in einigen Ländern, aber es wird weniger und immer schwieriger. Und sucht das noch jemand? Jemand, der es vielleicht nicht von früher kennt, sondern so was jetzt als Erfahrung sucht? Bin ich antiquiert nach dem Boot "früher war alles besser" oder wäre ein einfaches Reisen, wie es ja auch die Utopie der Indojunkies skizziert – ein Reisen auf Augenhöhe –, nicht genau dass, was es sozial und nachhaltig machen und dazu noch ganz wunderbar wäre. Geht das überhaupt noch?

Viele werden jetzt sagen: Aber du schreibst doch Bücher und treibst gerade die(se) touristische Entwicklung voran. Aber tue ich das und habe ich wirklich Einfluss? Selfie-Schaukeln habe ich nie beworben und auch AC-Bungalows auf der ein oder anderen Insel habe ich, solange es ging unerwähnt gelassen. Wo es geht schicke ich meine Leser:innen zu familiengeführten Restaurants und Guesthouses ... wenn ich in dieser Richtung viel bewirken würde, es würde mich glücklich machen.

Ich freue mich über Gedanken zum Thema, denke selber mal weiter nach und bin gespannt, wie es weitergeht.

Liebe Grüße aus dem Dauerregen

Andrea


Loose-Autorin Thailand, Vietnam, Myanmar, Kambodscha und Island, Webmasterin und Soziale Netzwerke für die Loose-Reihe.
Verfasst am: 31. 01. 21 [09:21:54]
Verfasst am: 31. 01. 21 [09:21:54]
Dokbua
Dabei seit: 21.04.2016
Beiträge: 256
Hallo, Andrea,

ich habe den Artikel gelesen. Ich war 2013 zum ersten Mal auf Bali, und bis 2019 habe ich bereits einen großen Wandel wahrgenommen (hin zum Bespaßen, hin zum Freizeitpark-Feeling wie es bei den Indojunkies heißt). Wir mieten uns zu normalen Zeiten für einen Monat in Sanur ein und unternehmen von dort aus hin und wieder einen Tagesausflug (Stichwort: Entschleunigung). Als ich diese unsäglichen Schaukeln zum ersten Mal sah, verstand ich die Welt nicht mehr. Wer braucht so etwas? Muss ich für ein derartiges Erlebnis nach Bali???

In Thailand ist es übrigens keinen Deut besser. Thailand kenne ich seit 1996 und ich habe miterlebt, wie die Entwicklung immer rasanter fortschritt (kennst du den Cola light - Index? Wenn es auf einer Insel im Restaurant Cola Light gab, war sie für unsere Begriffe bereits zu touristisch icon_wink.gif )

Als wir 2012 nach Thailand gingen, stand für uns fest, dass wir die Sprache richtig lernen wollen, wie sonst soll man die Einheimischen sonst "verstehen/begreifen". (Nach meinem ersten Thailand-Urlaub, bei dem ich mich in das Land verliebte, hatte ich bereits ein paar Stunden in Deutschland genommen.) Wir wohnen nach wie vor einfach und essen 6 x pro Woche in kleinen thailändischen Restaurants oder Garküchen, womit wir in der Ex-Pat-Community nicht unbedingt auf Verständnis stoßen (ist uns aber egal und es ist bei uns auch keine Frage des Geldes: uns schmeckt die thailändische Küche, hin und wieder Pizza oder indisches Essen gehören aber mittlerweile auch auf unseren Speiseplan). Freunde, die uns einmal besuchten, meinten beim Anblick unseres Hauses "Da habt ihr euch aber ziemlich down-gegradet im Vergleich zu Deutschland". Die haben halt nix kappiert.

Nun leben wir ja in Thailand, und damit hat es nichts mit dem Thema "Wie will ich reisen" zu tun. Aber es gibt einen Eindruck von unserer Lebenseinstellung.

Nachdem das gesagt ist, muss ich zugeben, dass ich auf Reisen mittlerweile durchaus etwas mehr Komfort bei der Unterkunft suche, aber nach wie vor will ich das Land erleben, spüren, möglichst mit Einheimischen in Kontakt kommen. Für mich gehört es deshalb bei der Reisevorbereitung immer mit dazu, ein paar gängige Redewendungen in der Landessprache zu lernen. In Laos, auf Sri Lanka und in Myanmar z.B. hat das uns / mir in 2016, 2017 bzw. 2018 viele Türen (und Herzen) geöffnet. (Wobei Laotisch dem Thai so ähnlich ist, dass es keiner Anstrengung bedurfte, sich dort verständlich zu machen.)

Ich habe den Eindruck, dass das Gros der Touristen, egal, wo auf der Welt, es so haben will wie zu Hause, aber lustiger und vor allem mit mehr Sonne. Demnach würde ich sagen, dass die Nachfrage (nach Schnitzel oder Torte bzw. nach Schaukel und Instagram-Fotospots) das Angebot prägt. Und nicht zu vergessen: Niemand zwingt jemanden, irgendwo im Dschungel, am Wasserfall, beim Reisfeld eine Riesenschaukel aufzubauen. Die Nachfrage regelt das Angebot, dann klingelt es nämlich in der Kasse und die Familie wird satt, die Kinder können auf bessere Schulen ...

Wie wird es nach Corona aussehen? Keine Ahnung ... Thailand sucht ja bereits jetzt für die Zeit nach Corona verstärkt nach dem Qualitätstouristen. Das sind nicht etwa die, die auf Augenhöhe reisen (wie du es nennst bzw. wie es in dem Artikel heißt), sondern die, die das Feinste vom Feinen wünschen und bereit sind, dafür viel Geld zu zahlen. Das war vor Corona in Indonesien nicht anders: Da sollte der Eintritt für den Komodo-Nationalpark so angehoben werden, dass es sich nur noch wenige Touristen hätten leisten können, damit sollte dann auch gleichzeitig den Tieren geholfen werden, die durch weniger Parkbesucher auch weniger "belästigt" wären.

Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, die Welt ist kleiner geworden. Und wer bin ich, anderen vorschreiben zu wollen, was sie unter Urlaub, Entspannung, Erholung verstehen. Ich habe vor Jahren im Urlaub immer auf dem Camping-Platz meines damaligen Schwagers in der Südtürkei mitgearbeitet und es war der perfekte Urlaub. Wer lieber am Pool liegt und Cocktails schlürft, bitteschön!

Viele sonnige Grüße aus Koh Lanta.



Besucht meinen Blog: http://dokbuatravels.blogspot.com/
Viel Spaß - travel safely!
Dokbua
Dabei seit: 21.04.2016
Beiträge: 256
Hallo, Andrea,

ich habe den Artikel gelesen. Ich war 2013 zum ersten Mal auf Bali, und bis 2019 habe ich bereits einen großen Wandel wahrgenommen (hin zum Bespaßen, hin zum Freizeitpark-Feeling wie es bei den Indojunkies heißt). Wir mieten uns zu normalen Zeiten für einen Monat in Sanur ein und unternehmen von dort aus hin und wieder einen Tagesausflug (Stichwort: Entschleunigung). Als ich diese unsäglichen Schaukeln zum ersten Mal sah, verstand ich die Welt nicht mehr. Wer braucht so etwas? Muss ich für ein derartiges Erlebnis nach Bali???

In Thailand ist es übrigens keinen Deut besser. Thailand kenne ich seit 1996 und ich habe miterlebt, wie die Entwicklung immer rasanter fortschritt (kennst du den Cola light - Index? Wenn es auf einer Insel im Restaurant Cola Light gab, war sie für unsere Begriffe bereits zu touristisch icon_wink.gif )

Als wir 2012 nach Thailand gingen, stand für uns fest, dass wir die Sprache richtig lernen wollen, wie sonst soll man die Einheimischen sonst "verstehen/begreifen". (Nach meinem ersten Thailand-Urlaub, bei dem ich mich in das Land verliebte, hatte ich bereits ein paar Stunden in Deutschland genommen.) Wir wohnen nach wie vor einfach und essen 6 x pro Woche in kleinen thailändischen Restaurants oder Garküchen, womit wir in der Ex-Pat-Community nicht unbedingt auf Verständnis stoßen (ist uns aber egal und es ist bei uns auch keine Frage des Geldes: uns schmeckt die thailändische Küche, hin und wieder Pizza oder indisches Essen gehören aber mittlerweile auch auf unseren Speiseplan). Freunde, die uns einmal besuchten, meinten beim Anblick unseres Hauses "Da habt ihr euch aber ziemlich down-gegradet im Vergleich zu Deutschland". Die haben halt nix kappiert.

Nun leben wir ja in Thailand, und damit hat es nichts mit dem Thema "Wie will ich reisen" zu tun. Aber es gibt einen Eindruck von unserer Lebenseinstellung.

Nachdem das gesagt ist, muss ich zugeben, dass ich auf Reisen mittlerweile durchaus etwas mehr Komfort bei der Unterkunft suche, aber nach wie vor will ich das Land erleben, spüren, möglichst mit Einheimischen in Kontakt kommen. Für mich gehört es deshalb bei der Reisevorbereitung immer mit dazu, ein paar gängige Redewendungen in der Landessprache zu lernen. In Laos, auf Sri Lanka und in Myanmar z.B. hat das uns / mir in 2016, 2017 bzw. 2018 viele Türen (und Herzen) geöffnet. (Wobei Laotisch dem Thai so ähnlich ist, dass es keiner Anstrengung bedurfte, sich dort verständlich zu machen.)

Ich habe den Eindruck, dass das Gros der Touristen, egal, wo auf der Welt, es so haben will wie zu Hause, aber lustiger und vor allem mit mehr Sonne. Demnach würde ich sagen, dass die Nachfrage (nach Schnitzel oder Torte bzw. nach Schaukel und Instagram-Fotospots) das Angebot prägt. Und nicht zu vergessen: Niemand zwingt jemanden, irgendwo im Dschungel, am Wasserfall, beim Reisfeld eine Riesenschaukel aufzubauen. Die Nachfrage regelt das Angebot, dann klingelt es nämlich in der Kasse und die Familie wird satt, die Kinder können auf bessere Schulen ...

Wie wird es nach Corona aussehen? Keine Ahnung ... Thailand sucht ja bereits jetzt für die Zeit nach Corona verstärkt nach dem Qualitätstouristen. Das sind nicht etwa die, die auf Augenhöhe reisen (wie du es nennst bzw. wie es in dem Artikel heißt), sondern die, die das Feinste vom Feinen wünschen und bereit sind, dafür viel Geld zu zahlen. Das war vor Corona in Indonesien nicht anders: Da sollte der Eintritt für den Komodo-Nationalpark so angehoben werden, dass es sich nur noch wenige Touristen hätten leisten können, damit sollte dann auch gleichzeitig den Tieren geholfen werden, die durch weniger Parkbesucher auch weniger "belästigt" wären.

Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, die Welt ist kleiner geworden. Und wer bin ich, anderen vorschreiben zu wollen, was sie unter Urlaub, Entspannung, Erholung verstehen. Ich habe vor Jahren im Urlaub immer auf dem Camping-Platz meines damaligen Schwagers in der Südtürkei mitgearbeitet und es war der perfekte Urlaub. Wer lieber am Pool liegt und Cocktails schlürft, bitteschön!

Viele sonnige Grüße aus Koh Lanta.



Besucht meinen Blog: http://dokbuatravels.blogspot.com/
Viel Spaß - travel safely!



Bitte beachten Sie unsere Regeln (Stand: 29.1.2021)

 

 

Booking.com
Hier geht's zur Anmeldung für neue Benutzer