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Der Nordosten
In den Shanbergen
(Bild anklicken zum Vergrößern/Bildergalerie.)
Von: A.Markand
Der gebirgige Shan-Staat im Nordosten des Landes ist zugegeben unser Lieblingslandesteil. Die Landschaft ist unfassbar schön, die Menschen freundlich, stolz und eigen. Trekkingtouren, Bergdörfer, der riesige Inle-See … es gibt so viel zu sehen. Und obwohl es natürlich auch hier Pagoden gibt, so sind sie weniger Sehenswürdigkeit als belebte Alltagsorte. Ist man dann auch noch hier, wenn eines der Feste stattfindet, dann wird das Erlebnis ganz nah dran zu sein, wirklich unvergesslich.

Trekkingtouren starten von vielen Bergdörfern. Am bekanntesten ist der Mehrtages-Treck von Kalaw zum Inle-See. Kalaw selbst gehört für uns auf jeden Fall zu jenen Orten, die sich lohnen … für einen oder gleich mehrere Tage. Hier ist es selbst in den Sommermonaten noch herrlich kühl.

Ebenfalls im südlichen Shan-Staat liegt Pindaya. Der kleine Ort steht seit Jahrzehnten auf der Bucket-Liste von Individualreisenden und Reisegruppen. In einer Höhle stehen über 8000 Buddhas und wer sich zusammen mit Gläubigen hier aufhält, spürt noch etwas von der Magie des Platzes. Sind zu viele Touristen hier, sparen wir uns den Besuch. Die Trekks ab hier sind noch wenig bekannt – aber (gerade deshalb) wirklich lohnend.

Das einst kleine, heute recht groß gewordene Nyaungswhe, liegt am Zufluss des Inle-Sees. Hier wohnen die meisten Besucher, wenn sie sich nicht in die Ruhe auf dem See begeben wollen. In Nyaungshwe gibt es viele günstige Gästehäuser und leckere einfache Restaurants und wir bleiben oft länger als geplant. Einigen Travellern wird es schon zu voll hier, aber wir finden es noch immer sehr einladend und entspannt.

Eine Fahrt auf dem Inle-See gehört auf jeden Fall zu einer Myanmar-Reise. Die schwimmenden Gärten sind noch immer in Betrieb, die Dörfer auf dem See noch immer bewohnt von Menschen die sie bewirtschaften. Mit den Booten steuert man natürlich Läden und Produktionsstätten an und auch die berühmten Einbeinruderer sind oft nur noch „Schauspieler“, aber wer die Augen aufmacht, sieht es noch, das echte Leben auf dem See. Sehr schön und immer beliebter ist die Radtour um den See herum: auch hier taucht man ein ins Leben am See.

Wenig besucht ist Taunggyi, die letzte Stadt, die man von Myanmar aus noch auf de Landweg besuchen darf (dahinter beginnt das Herrschaftsgebiet  der Drogenbarone und Schmuggler). Es loiht nicht wirklich hierher zu kommen - einmal im Jahr sollte man es allerdings tun: Wenn im Herbst/Winter das Heißluftballon-Fest stattfindet.

Richtung Süden geht es nach Loikaw in den Kayah-Staat. Der Ort wird immer beliebter, ist aber von Massen noch verschont. Viele ethnische Minderheit wohnen in der Umgebung – sie können aber bisher nur organisiert besucht werden (da es in der Region noch unruhig ist).

Zurück im nördlichen Shanstaat zieht es alle, die absolut abseits des beaten track unterwegs sein wollen nach Kyaukme. Das sind wenige und so sind die Trekking-Touren (die man nur mit Guide machen darf) meist ohne jeglichen Kontakt zu anderen Touristen. Nicht weit entfernt liegt Hsipaw – hierher kommen mehr Traveller, viele sind es aber nicht. Das Flair ist seit Jahren sehr angenehm und entspannt. Noch weiter im Norden liegen des wenig besuchte kleine Namshan und das größere Lashio. Auch hier gibt es Trekking und immer mehr Outdoor-Angebote. Viele Reisende kommen nicht nach Lashio und auch Hsipaw ist alles andere als überlaufen.

Kengtung liegt ganz im Osten (im östlichen Shan-Staat) und ist nicht über Land, sondern nur mit dem Flieger von Myanmar aus zu erreichen. Nur aus Thailand geht es über den Landweg hierher. Der Grenzort Tachileik hat wenig zu bieten und so fahren die meisten direkt weiter nach Kengtung.

Wann und wie lange fahren?
Die besten Reisemonate liegen zwischen November bis April. Wer nur an den Inle-See fährt, sollte 2–3 Tage einplanen. Alle, die richtig eintauchen wollen, sollten sich sehr viel mehr Zeit nehmen. Als Faustregel gilt 2 Nächte mindestens – pro Ziel.

 

Wir sind die Markands, genauer Mark und And(rea). Myanmar war unser erster Loose - und ein besseres Loose-Land können wir uns bis heute nicht vorstellen: viele Familienbetriebe, wenige richtig ausgetretene Pfade und viel zu entdecken. Hier kann man Eintauchen in den Alltag der Menschen. Neues sehen und erleben, was man so bisher nicht kannte. Und das ist trotz allen Trubels und zeitweiliger Touristenschwemme und auch dem wirtschaftlichen Fortschritt (und dem damit einhergehenden Einfluss moderner Kulturgüter) noch immer so. Über all die Jahre die wir hierherfahren staunen wir immer wieder über den Lebensmut und die Freundlichkeit der Menschen. Über die Fähigkeit Umstände zu ertragen und sich damit zu arrangieren. Irgendwie kommt man immer etwas anders zurück aus diesem Land, als man hinfuhr. Man stellt Gewohntes in Frage und ändert den Blickwinkel auf die Welt.

Wir hoffen, dass unser Loose-Buch euch gewohnt gut begleitet, wenn wir alle wieder in dieses aufregende Land fahren können. Und wir hoffen auf eurer Feedback. Wer schon mal in Myanmar war, der weiß: Einfach mal schnell alles abfahren oder online nachrecherchieren ... das geht nicht. Reisen ist hier trotz vielen Fortschritts in den letzten Jahren, noch immer beschwerlicher und langsamer als anderswo. Aber wir geben unser Bestes euch aktuell zu informieren und hoffen, ihr nutzt diese Plattform und informiert euch auch gegenseitig. 

Martin Petrich

Ich (Martin H. Petrich) fühle mich mittlerweile etwas alt, wenn ich die jungen Leute mit ihren Smartphones auf einer der Rooftop-Bars Yangons sehe. Schließlich sind es schon über 25 Jahre seit meinem ersten Besuch in Myanmar. Damals schickte ich noch Telegramme (in Wikipedia steht, was das ist) in die Heimat und wackelte auf dem Dach betagter Pick-ups durch die Landschaft. Seit 2014 lebe ich die meiste Zeit in diesem wunderbaren Land und bin von den Menschen begeistert wie am ersten Tag. Was mich sonst noch so anzieht? Die breite Palette von Strand bis schneebedeckte Berge, von glitzernden Pagoden bis bröckelnde Fassaden. Und dann gibt es noch so endlos viel zu entdecken. Die Corona-Zeiten sind indes extrem hart für die Menschen. Vor allem der Tourismus leidet wie überall in der Welt massiv. Beispielsweise haben schon viele Kutscher von Bagan ihre Pferde verkaufen müssen, um zu überleben. Lokale Guides nähen jetzt Kleider, verkaufen Artikel online oder arbeiten im Feld ihrer Familie. Viele meiner Freunde wissen nicht, wie sie über die Runden kommen können. Hier an dieser Stelle berichte aus ich, was sich touristisch in Myanmar so tut. Und ich lese natürlich auch gerne von Euch.

... nur in diesem Buch:

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